Geschichte

Geschichte

Eine kleine Vereinsgeschichte

„Klar ist das Auge und sicher die Hand, Des Schützen Herz schlägt fürs Deutsche Land.“

Unter diesem Motto ist der Schützenverein Breitnau gegründet worden. Maßgeblich für den damals zeitgemäßen patriotischen Vereinsgedanken steht der Spruch auf der ersten Seite im Protokollbuch. Am Himmelfahrtstag, den 13. Mai 1926, wurde der Schützenverein im Gasthof Kreuz, als Abteilung des Krieger- und Militärvereins Breitnau-Steig, gegründet. Die genaue Bezeichnung wurde mit „L.L Schützenabteilung des Krieger- und Militärverein Breitnau“ festgelegt. Zum 1. Vorstand wurde Edmund Kienzler gewählt, zum Hauptschießmeister Otto Rombach und zum Schützenmeister Ludwig Rombach.

Im Protokoll heißt es: „Der Bau eines Schießstandes soll nach der Heuernte auf dem Anwesen des Herrn Otto Rombach z. Kreuz hier vorgenommen werden. Die K.K. Schützenabteilung soll dem Verband Bad. K.K Schützenvereine angegliedert werden mit sämtlichen Mitgliedern lt. Mitgliederverzeichnis.“
Ludwig Rombach – Schriftführer
Edmund Kienzler

Ein weiterer Schritt war das Eröffnungsschießen im neuen Schießstand. Da heißt es wörtlich im Protokoll: „Nachdem die Schießstandanlage unter reger Tätigkeit des Zimmermanns Emil Waldvogel und Karl Hog, Landwirt, des Leo Simon und Mithilfe sowie Materialspenden verschiedener Bürger, von welchen besonders Herr Otto Rombach, Wirt, hervorzuheben ist, – fertiggestellt war, wurde am 3. Oktober 1926 ein Eröffnungsschießen, verbunden mit einem Preisschießen veranstaltet. Die Preise wurden sämtlich gestitet und waren an der Zahl 15, waren jedoch nur für die Abteilungsmitglieder gestiftet. Die höchst erschossene Ringzahl war unter 9 Schuß 70 Ringe. Am Preisschießen beteiligten sich 29. Mitglieder, während der Verein 45 Mitglieder zählt. Der Munitionsverbrauch war 700 Schuß.“

Bei der ersten Generalversammlung, am 20. Januar 1927, wurde der Jahresbeitrag auf 3,- Mark festgelegt, der aber zur Erleichterung in „zwei Halbjahresraten“ eingezogen wurde. Im folgenden Jahr konnte der Beitrag dann auf 2,50 Mark zurückgestuft werden und der Preis für die Munition wurde auf 3 Pfennig pro Schuß festgesetzt.

Bei der Generalversammlung am 16. Februar 1928 wurde auf „…mehrfachen Antrag der Versammlung einstimmig entschieden, dass sich der Verein vom Krieger- und Militärverein loslöst und von jetzt ab den Namen Schützenverein Breitnau führt.“

Wegen mangelnder Sicherheit am Roßbergweg wurde auf Anweisung des Bezirkamtes sowie der Polizeidirektion vom Sommer 1932 an, das Schießen verboten. Zur Begründung wurde angeführt, der Roßbergweg erscheine ungenügend geschützt. Im Sommer 1933 wurde das Verbot unter Auflage wieder erlaubt, dass der Roßbergweg obenund unten während dem Schießen abgesperrt und jeweils mit einer roten Fahr versehen wird. Daraufhin herrschte Mißstimmung im Verein, es wurde kaum noch geschossen und viele Schützen kündigten ihre Mitgliedschaft.

In nächsten Jahr ging es dann wieder bergauf, wie aus dem tätigkeitsbericht, mit folgendem Wortlauf hervorgeht: „Im Jahre 1934 erlebte der Verein eine Schießtätigkeit, wie es sie wohl seit Bestehen kauf aufzuweisen hat.“ Der Reichsverband ordnete Pflichtübungen an, denen man sehr intensiv nachkam. Bei dieser regen Beteiligung an den Übungsschießen blieben selbstverständlich die Erfolge nicht aus, und so erhielt der Jungschütze Albert Löffler, mit 132 Ringen, zum erstenmal für den Schützenverein Breitnau, eine goldene Ehrennadel. Bei weiteren Preisschießen hielt dieser Erfolg an.

Das im Jahre 1926, ausschließlich aus Holz gefertigte Schützenhaus, bedurfte einer dringenden Renovierung, die von den Mitgliedern in Eigenleistung durchgeführt wurde. Im Tätigkeitsbericht wird erwähnt, daß „…die Kameraden, die unentgeltlich beim Bau des Scheibenstandes mitgeholfen haben, etwa 35 Arbeitstage (auf einen Mann gerechnet) dazu verwendet haben“. Außerdem wurde viel Material gestiftet. Weiter heißt es: „… ein schönes Zeichen der Kameradschaft innerhalb des Schützenvereins Breitnau.“

Am 18. August 1935 kämpften die beiden Schützenvereine „Breitnau“ und „Steig“ gegeneinander um einen Wanderpreis. „Das Glück war unserem Verein wieder einmal hold“, heißt es im Protokoll. – Der Wettkampf wurde vormittags auf dem Schießstand beim Kreuz und am Nachmittag auf dem Schießstand Steig ausgetragen. Breitnau siegte gegen Steig insgesamt mit 770 gegen 708 Ringen.

Die Mannschaften bestanden aus je 5 Mann:
Für Breitnau: Edmund Kienzler, Josef Ketterer, Alfred Wangler, Gotthard Benitz und Albert Löffler.
Für Steig: Eduard Klingele, Emil Helmle, Paul Winterhalder, Albert Ketterer und Ludwig Herrmann.

Am 7. September 1935 erfolgte die Eintragung im Vereinsregister beim Amts- bzw. Registergericht Freiburg unter dem Namen „Kleinkaliber Schützenverein Breitnau“.
Der erste Versuch, die beiden Schützenvereine Breitnau und Steig, zu vereinen, scheiterte am Sonntag, den 9. Februar 1936, bei einer zu diesem Zweck einberufenen Versammlung im Gasthaus zum Kreuz.
Erst am 2. Mai 1937 wurde auf Anordnung der Bezirksleitung eine Vereinigung der beiden Vereine erziehlt (siehe Abschrift des Schlußprotokolls). Danach gab es in diesem Protokollbuch keine Eintragungen mehr. Auch sonst sind bis zur Wiedergründung nach dem Krieg keine Vereinstätigkeiten bekannt.

Bründungsprotokoll

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